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Pierre Weiss


 GALERIE CHARIM
 15.03.2003 - 25.04.2003

 

Eröffnung: Freitag, 14. März 2003, 18.00 Uhr


Der Titel der Ausstellung "Murmuring, they disappeared as a group into the fog." steht leitmotivisch für die, in der CharimGalerie gezeigten Arbeiten, die das Verschwinden in der Gruppe, den Verlust der Sprache und des Bildes, thematisieren.

Schon in früheren Photographien von Spitalsgängen und den Arbeiten auf Holz aus der "PaterNoster" (ein Wiener Aufzugssystem) Serie, wird deutlich, dass sich das Universum von Pierre Weiss rund um ein starkes Gefühl von Gefangen sein, Wiederholungen ohne möglichen Ausweg, bewegt.

Die Sprache der Strukturen seiner Arbeiten - extrem rigide, zellenähnliche Formen, geschlossene Räume, unaufhörliche Bewegungen im Kreis, Kommen und Gehen - findet sich auch in der neuen Arbeit, die aus 26 Metallplatten besteht. Die Elemente lassen sich wie ein Spiel zusammenfügen und als realistische Darstellung einer architektonischen Umgebung deuten, die sich als Gefängnis wahrnehmen lässt. Mit den Stahlplatten bedient sich Pierre Weiss immer wiederkehrender Elemente - durch seine Bildwelt geisternde Kreuzformen - die, schneidend wie Messer, im rechten Winkel zusammentreffen und auf seine Malereien der 80er Jahre verweisen. Der vergitterte Raum und das Bild eines Aufzugs, welcher sich in einer unendlichen Schleife bewegt, ist beispielsweise auch in der Skulptur gegenwärtig. Weitere Referenzquellen bilden das Atelier des Künstlers, sowie die Begleitmusik zum Film "Gan Eden", die eine kontinuierliche Bewegung, ein unendliches Kommen und Gehen, suggeriert.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausstellung ist das Skulpturenpaar "Deine Eltern". Es lässt, wie auch andere Werke von Pierre Weiss, an Kafka's Welt denken, wobei ein mögliches Gefühl der Beklemmung nicht frei von Ironie und Humor sein sollte.

Pierre Weiss funktionalisiert den ganzen Galerieraum als "Denkraum der Besonnenheit" und führt die Besucher auf einen schwierigen Weg, der die Distanz zwischen sich selbst und der Außenwelt erfahrbar macht, indem Photoarbeiten und die Skulpturen den Betrachter mit fragenden Spiegelbildern konfrontieren.