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Agnes Janich

Man to Man


 GALERIE CHARIM
 18.09. - 14.11.2009

 

Vernissage: am Donnerstag, den 17. September 2009, um 19:00 Uhr
Die Künstlerin ist bei der Eröffnung anwesend.



70 Jahre nach dem Beginn des zweiten Weltkrieges mit dem Überfall auf Polen, stellen sich nach wie vor die Fragen zu jenen Ereignissen, die auch für eine jüngere Generation nichts von ihrer Dringlichkeit verloren haben. Die polnische Künstlerin Agnes Janich, 1985 in Lodz geboren, thematisiert die Nachbilder des Traumas, das durch die Verbrechen der Wehrmacht und der nationalsozialistischen Terrorherrschaft während des zweiten Weltkriegs verursacht wurde.

Ein wesentlicher Ansatz ihrer künstlerischen Arbeit besteht darin, signifikante Aspekte aus der Fülle von Dokumenten und Berichten herauszulösen, um mittels Installationen, Collagen und Videos etwas sichtbar zu machen, das in der Vielfalt von Zeugnissen und der historischen Aufarbeitung verloren gehen könnte. Ihre Werke sind auch ein Plädoyer für die bewusste Wahrnehmung dieser verbrecherischen und menschenverachtenden Taten ohne sie zum verallgemeinerbaren Fall von brutaler Gewalt werden zu lassen, die auch Teil der kriegerischen Auseinandersetzung in jüngster Vergangenheit und Gegenwart sind.

Erst auf einem weiter gefassten Fragehorizont werden Überlegungen zu existentiellen Ausnahmesituationen und die dadurch notwendige Identitätsfindung sichtbar, die Agnes Janich an politischen Ereignissen, die sie als konkret in menschliche Lebenszusammenhänge einwirkende Mächte versteht, verdeutlicht.
(Kurt Kladler)


Agnes Janich