"Das ist
keine Ausstellung" ist der Versuch, sich als Galerist den
selbst auferlegten Zwängen zu entziehen. Es ist ein Luxus,
den sich sonst nur Privatsammlungen leisten, ohne Themen- oder
Ausstellungsdruck Kunstwerke zusammenzubringen, sie aufeinander
wirken zu lassen,
zu sehen, ob sie einander entsprechen, sie durch den gemeinsamen
Ort kommunizieren zu lassen und sie innerhalb der nächsten Monate
auszutauschen.
Dies erscheint leichter und risikoloser als es tatsächlich
ist.
In den letzten Jahren wurden die Ausstellungsräume immer
größer
und schöner, daraus resultiert der druck, aufwendigere Ausstellungen
zu produzieren. Die Sammler und Kuratoren großer Firmen haben
durch ihren finanziellen Hintergrund die Möglichkeit, viel zu
Reisen um um Ausstellungen und Mssen überall zu sehen, wobei
die Herausforderung ständig Neuses aus dem Ärmel zu schütteln,
wächst. Auch wird die Arbeit mit Museen schwieriger, weil einerseits
Ankaufbudgets gekürzt werden und andererseits große Sammlungen
von Firmen und Privatleuten als Stiftungen in Museen eingebracht
werden.
Künstlerverfallsdaten scheinen kürzer zu werden und
junge, begabte Künstler sind oft schon wieder auf dem absteigenden
Ast, bevo sie 40 sind und ein Werk vorzuweisen haben.
Wir möchten uns der ursprünglichen Aufgabe von Galerien
besinnen, als erster Vermittler zwischen dem Künstler und
dem Rezipienten zu stehen. Galerien arbeiten viele Jahre eng
mit Künstlern zusammen und verfügen über Informationen über
Werke, die bei der Installation von Werken entstanden sind. Dieser
intensive Kontakt, die Auseinandersetzungen mit der Kunst und den
Künstlern kann nur in Galerien weitergegeben werden.
In diesem Sinne ist es manchmal wichtig, Überblicke zu geben,
auf Zusammenhänge zwischen den einzelnen Werkgruppen und Künstlern
hinzuweisen, die vielleicht sonst durch den Galerienbetrieb verloren
gingen. |
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