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Anna Barnaföldi

Science Montage

GALERIE ARCADE
 08.04. - 29.04.2017

 

Vernissage am Samstag, 8. April 2017, um 18:00 Uhr


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Die in Budapest lebende Künstlerin Anna Barnaföldi setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Medienbildern und den zugehörigen technischen Geräten und Prozessen auseinander. In einem mehrjährigen Forschungsprojekt standen das Fernsehen und damit auch der Fernsehapparat im Fokus ihres Interesses, mit allen medienhistorischen und wahrnehmungsphilosophischen Fragestellungen. Schließlich erfuhren ihre Reflexionen zu Selektion und Interpretation in der visuellen Wahrnehmung von Medienbildern in der 2015 entwickelten Installation Media Étude eine einprägsame wie überzeugende künstlerische Übersetzung. Anhand zweier unterschiedlicher, auf einen Leporelloschirm projizierter und dadurch den Effekt eines Linsenrasterbildes erzeugender Videosequenzen zeigt sie auf, wie die Kollision von ausgestrahlten Fernsehbildern mit Reflexionen an der Oberfläche des Bildschirms gemeinhin die Aus- bzw. Überblendung der einen Information durch die andere erfordert. Dies nimmt sie zum Ausgangspunkt für Versuchsanordnungen, in denen die ästhetischen Qualitäten der Fusion von virtuellem Bild und Abbild des physischen Realraumes beleuchtet werden. Barnaföldi geht in ihren Montageexperimenten so weit, dass sie das der ausstrahlenden und reflektierenden Oberfläche des Bildschirms gegenüber liegende Szenario mit einer Webcam filmt und live wiederum auf den Schirm des Apparates projiziert. Der vermeintliche Blick durch das Fenster erweist sich als ein permanentes Arrangieren unterschiedlicher Zeiten, Räume, Realitäten.

In ihrer während der Residency in Krems entstandenen Videoarbeit Media Étude II – Science Montage steht die Schnittmenge von Wissenschaftsvermittlung und Kunstperformance im Fokus, entdeckte Barnaföldi doch überraschende Ähnlichkeiten zwischen den Vermittlungsansätzen der Wissenschaft und künstlerischem Performancevokabular. Den in Ungarn berühmten Professor József Öveges, dessen Experimente im staatlichen Fernsehen seit 1957 zur Popularisierung von Naturwissenschaften ausgestrahlt wurden, lässt Barnaföldi am Bildschirm mit ihren eigenen künstlerischen Handlungen kollidieren. Daraus resultiert eine selten umstandslose Versöhnung der exakten Wissenschaften mit den „Schönen Künsten”.
(Text: Verena Gamper)

Parallel dazu zeigen zwei junge Künstlerinnen der Universität für angewandte Kunst, Wien "im Büro" ihre Arbeiten Tha Geiszler, Tina Greisberger Grafiken, Zeichnungen und Objekte:

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