Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Arbeiten zu Texten

Helga Cmelka, Regina Hadraba, Sabine Müller-Funk, Karoline Riha


 GALERIE ARCADE
 03.06. - 01.07.2006

 

Vernissage: am Freitag, den 2. Juni 2006 , um 19.00 Uhr


Helga Cmelka – Grafiken zu Margit Schreiner, Erika Kronabitter, Manfred Chobot, Gesualdo Bufalino
Regina Hadraba – Monotypien zu Elisabeth Schawerda und Ingeborg Bachmann
Sabine Müller-Funk – Glasobjekte zu Ingeborg Bachmann und Edmond Jabès
Karoline Riha – Radierungen zu Ingeborg Bachmann


Alleine schon Schrift als Form, Schrift als Bild, Schrift als Material übt eine große Faszination auf Künstler und Künstlerinnen aus, bietet ein weites Feld an Möglichkeiten der Auseinandersetzung, der Experimetierlust und des Spiels mit Form und Materialität.
Die große Komplexität des Themas Schrift und Sprache, die ein so vielfältiges System der Anreize bietet, ist wohl verantwortlich für die Fülle an Werken innerhalb der bildenden Kunst, die sich mit Schrift und Sprachtexten auseinandersetzen.
Wenn Künstlerinnen wie Helga Cmelka, Regina Hadraba und Sabine Müller-Funk sich von Impulsen literarischer Texte leiten lassen, versuchen sie mit der Wahl von Schrift, Typographie, visuellen bzw. ikonischen und objekthaften Ausdrucksmitteln auf die semantische Ebene der Sprachtexte zu reagieren. Wenn man von einem erweiterten Textbegriff ausgeht, schaffen sie in der Verbindung von Schrift und Sprache und visuellen Elementen neue kommunikative Einheiten –Texte oder genauer, Sprache-Bild-Texte...
Helga Cmelka beschreibt den Produktionsprozess so, dass ein Text gewählt wird, der fasziniert, sie tritt in Dialog mit dem Autor, führt einen Diskurs, es wird widersprochen, hervorgehoben. Obwohl die semantische Eben in diesem Auseinandersetzungsprozess vorliegt, wird die Entschlüsselung im bildenden Werk selbst durch Überschreibungen oder rein skripturale Stellen erschwert oder völlig verhindert. Die kommunikative Funktion der Schrift tritt in den Hintergrund, wird reduziert zum Vorteil des bildenden-ästhetischen Anteils.
Wenn die Radierungen in Karoline Rihas Zyklus „Die gestundete Zeit“ Gedichtsequenzen auf weißem Grund beinhalten, so stellt sich für den literaturhistorisch Versierten ein Bezug zur kargen weißen Schrift auf schwarzem Grund ein, in der derselbe Titel auf  Ingeborg Bachmanns erstem Lyrikband gedruckt war.